5. Mit StreetPass gewinnen

Iwata:

Können Sie uns zum Schluss noch ein paar Worte über die „PES"-Fans sagen und über diejenigen Menschen, die zwar Fußball mögen, aber noch nie ein Fußballspiel gespielt haben?

Enomoto:

Zuerst dachte ich, dass die langjährigen „PES"-Fans neue Dinge entdecken können und einen Realismus erleben werden, wie es ihn nie zuvor gab. Wir haben unser Bestes gegeben, dies zu gewährleisten. Wir wollten, dass die Menschen sich das Spiel schnappen, es ansehen und begeistert sind.

Iwata:

Jeder, der das Spiel in die Hände bekommt, soll also genauso begeistert davon sein wie Sie, als Sie es zum ersten Mal auf dem Nintendo 3DS-System sahen.

Enomoto:

Stimmt. Im Großen und Ganzen lieben die „PES"-Fans Fußball, und viele von ihnen spielen auch selber. Wir haben das Spiel so aufgebaut, dass auch diese Leute während des Spielens neue Dinge erleben können. So hätte ich es zumindest gern. Neue Spieler stoßen immer wieder an Stellen, an denen sie Angst vor der eigenen Courage bekommen und denken, dass ihre Fähigkeiten für Fußballspiele nicht ausreichen. Diesmal haben wir eine Wettbewerbsfunktion, die StreetPass nutzt.10 Sie können alleine spielen, dabei ihr Team stärken und eine Menge Spaß mit StreetPass haben. 10Eine Wettbewerbsfunktion, die StreetPass nutzt: Eine StreetPass-Herausforderung beginnt, wenn zwei Spieler mit ihrem Nintendo 3DS nah aneinander vorbeigehen. Wenn StreetPass beginnt, können Spieler automatisch an Wettbewerben zwischen Teams teilnehmen, die im „Master League"-Modus von „PES 2011 3D - Pro Evolution Soccer" stattfinden.

Iwata:

Spieler, die noch nicht so gut darin sind, gegen andere zu spielen, haben die Wahl, ihr Team allein stark zu machen und es dann mit anderen via StreetPass aufzunehmen. Nebenbei gefragt: Spielen die „PES"-Fans lieber allein oder gegen andere?

Enomoto:

Ich glaube, die meisten spielen allein. Nehmen wir zum Beispiel die Mehrspieler- oder Online-Spiele. Hier ist das Hauptziel, auch seinen eigenen Erfolg anzustreben, da es gar kein eindeutiges Gewinner- oder Verliererteam gibt. Bei anderen Spielen ist das anders. Wenn man in Fußballspielen gegen andere antritt, gibt es einen Gewinner und einen Verlierer, ob man will oder nicht.

Iwata Asks
Iwata:

In wieder anderen Spielen haben Sie sich auf andere Dinge konzentriert und waren damit zufrieden. Sie hatten kein Problem damit, andere Spieler gewinnen zu lassen. In „PES" ist der einzige Maßstab der, ob Sie gewonnen haben oder nicht.

Enomoto:

Das stimmt. Leute, die nicht so gut im Spiel gegen andere sind, konnten nur schwer gewinnen. Deshalb gibt es jetzt auch einen anderen Weg zu spielen. Wenn Sie Ihr Team im Spiel gegen den Computer stark gemacht haben, können Sie auch in StreetPass gewinnen.

Iwata:

Sie sagen also, dass Sie eine Tür für Leute geöffnet haben, die zwar Fußball lieben, aber noch nie Fußballspiele gespielt haben und darauf warten einen Einstieg zu finden.

Enomoto:

Auch wenn wir immer versuchen, das ultimative Fußballspiel zu erschaffen, versuchen wir doch neue Wege aufzudecken, wie wir Fußballfans von unserem Spiel überzeugen können.

Iwata:

Es wirkt doch sehr gegensätzlich, wenn Sie sagen, dass Sie sowohl die „PES"-Profis begeistern als auch neue Spieler hinzu gewinnen wollen. Aber es ist anscheinend doch möglich.

Enomoto:

Das stimmt. Aus diesem Blickwinkel ist Vielfältigkeit extrem wichtig. Ich glaube, wir brauchen beides: Realität und Unterschiede.

Iwata:

Wenn man es nur „real" machen würde, könnten Otto-Normal-Verbraucher es wohl nicht mehr spielen.

Enomoto:

Wie wahr, wie wahr. Wenn real zum Beispiel bedeuten würde, dass Fußballspiele immer 90 Minuten dauern müssen, wäre es schlicht unmöglich. (lacht)

Iwata:

Niemand kann sich so lange konzentrieren. (lacht) Deshalb müssen sich Videospiele für den Spieler real anfühlen und gleichzeitig Elemente beinhalten, die sie sagen lassen: „Hey, ich bin der Größte!" Um beim Spieler den Eindruck zu erwecken, dass das Spiel sich so anfühlt wie ein echtes 90-Minuten-Spiel, ist technisches Geschick auf allerhöchster Ebene erforderlich.

Iwata Asks
Enomoto:

Das stimmt absolut. Man kann kein Fußballspiel nur für Profifußballspieler machen.

Iwata:

Wenn einem aber ein Profispieler sagt, dass dies kein echter Fußball ist, hat man verloren.

Enomoto:

Stimmt. Ich finde es sehr ermutigend, dass Profispieler auch „PES" spielen.

Iwata:

Als wir zusammen am Nintendo 3DS arbeiteten, wollten wir sowohl Neulingen als auch Fans der Serie ein völlig neues Erlebnis bieten. Wir wollen niemanden außen vor lassen, oder?! Vielen Dank, dass Sie sich heute die Zeit genommen haben.

Enomoto:

Danke sehr.